„Mami, ich bin schon groß. Ich bin schon vier!“. Noch Fragen? Unser Kleiner – Verzeihung, Großer – experimentiert mit den vier Geschmacksrichtungen, die Saure hat’s ihm besonders angetan hat. Er verkostet während des Kochens. Wobei Verkosten eine Untertreibung schlechthin ist. Denn er schafft es die Hälfte der Zutaten im Rohzustand zu verputzen, bevor wir die Möglichkeit haben sie zu verkochen. Er entscheidet, welche Fotos hier auf dem Blog erscheinen und bestellt im großen Stil: Von vierstöckigen Torten „Ich bin doch schon vier“ bis hin zu Schinken-Käse-Toast in Schüsselform: „Weil weisst du, Mami, runde, kleine Schüsseln gefallen mir besser.“ Na dann, macht auf euch was gefasst, wenn ihr – wie wir – einen Foodsnob zu Hause habt. 

 

Food

KAROTTENBREI & CO

Da liebt man es in der Küche zu stehen, beherrscht das sautieren, pochieren und blanchieren, aber wenn es um den ersten Brei fürs erste Kind geht, herrscht Panik und Ratlosigkeit. Zumindest war es bei mir so.

Ahhhh, der erste Brei… wie mach ich das jetzt … welches Gemüse? Pastinake? Kürbis? Karotte? Ok, Karotte, welche Karotten? Bio? Ja, auf jeden Fall! Und wie zubereiten? dünsten? kochen? Ok, dünsten! Wie lange dauert die Zubereitung? Vorher noch ein Flascherl geben, oder nachher? Fragen über Fragen.

Und dann wählt man den ersten Tag der Breikost aus. Aufgeregt wird die eine besondere Biokarotte gewaschen und geschält und noch einmal gewaschen, fein säuberlich in Stücke geschnitten und liebevoll in einen Topf mit ein wenig Wasser und einem Dünsteinsatz gelegt. Und es dauert eine halbe Ewigkeit bis diese paar Karottenstücke weich sind. Man fängt an, nervös auf die Uhr zu schauen. Doch noch schnell ein Flascherl vorher geben?

Na endlich, die Karotten sind weich und das Würmchen schläft noch. So, ab in den Kompaktzerkleinerer, Pürierstab drauf und alles fein säuberlich pürieren … und der Wurm ist aufgrund des Lärms wach und brüllt! Er will Essen. Jetzt. Sofort. Ohne Widerrede! Und das Püree ist fertig, aber viel zu heiß! Na gut, ab in eine Schüssel und mit einem Löffel rühren. Den Zwerg in den Kindersitz setzen und mit der Rührerei entertainen.

Dann endlich der große Moment … Trommelwirbel …. der erste Löffel Karottenbrei … und der Schluckreflex funktioniert noch nicht und alles wird wieder ausgespuckt und man denkt sich, echt jetzt?!?! ich bin grad für einen Babylöffel Karottenbrei mindestens 30 Minuten in der Küche gestanden … wird das jetzt so weitergehen? Werde ich nichts anderes mehr machen als Babybrei zubereiten?

Dann nimmt sich an der Nase, schluckt die Enttäuschung runter, gibt dem Kleinen sein Flascherl und überdenkt die Breiproduktion grundlegend und das ist dabei rausgekommen (und das hat auch bis zur Umstellung auf feste Nahrung super funktioniert und war auch nicht so aufwendig):

Jedes Kind ist vom Essverhalten her anders, bei uns war es so:

  1. Stufe: 50g Gemüsebrei (diese Stufe hat ca. 4 Wochen gedauert)
  2. Stufe: 100g Gemüse-Kartoffelbrei, bestehend aus 50g Gemüsebrei & 50g Kartoffelbrei (diese Stufe hat ca. 2 Wochen gedauert)
  3. Stufe: 180g Gemüse-Kohlenhydrate-Fleischbrei, bestehend aus 100g Gemüse, 50g Kohlenhydrate, 30g Fleisch bzw. Fisch

 

NÜTZLICHE HELFERLEINS:

Dünsteinsatz

passender Topf mit Deckel

Pürierstab mit Kompaktzerkleinerer

kleine Aufbewahrungsdosen (50ml, 100ml) bzw. TIefkühlsackerl für den Tiefkühler

Abziehbare kleine Etiketten (damit man auf einem Blick sieht, was das für ein Püree ist und wann man es hergestellt hat)

 

Ich habe alle zwei Wochen einen Tag lang Brei gekocht was das Zeug hält, wobei ich jede Zutat für sich püriert und portionsweise eingefroren habe, da ich so immer wieder neue Essenskombinationen zusammenstellen konnte.

          500g Karotten ergeben für Stufe 3 - 5 Portionen

          400g Kartoffeln ergeben 8 Portionen

          300g Hühnerfleisch ergeben 10 Portionen

 

Wichtig ist, dass man immer extrem sauber und schnell arbeitet. Der fertige Brei (egal ob Gemüse, Kartoffel oder Fleisch) muss heiss abgefüllt, die Aufbewahrungsdosen mit Inhalt und Datum beschriftet und noch im heissen Zustand eingefroren werden. Immer eine Zutat nach der anderen verarbeiten, da man sonst in unnötige Hektik verfällt. Der Dünst- und Pürierprozess ist immer gleich.

Hier jeweils ein Beispiel für Gemüse, Kohlenhydrate & Fleisch. Im Anschluss findet ihr einige Breikombinationen, die bei unserem Zwerg gut angekommen sind.

 

KAROTTENBREI

ZUTATEN:

500g Karotten

abgekochtes Wasser

5 EL Rapsöl

 

REZEPT:

Die Karotten schälen, waschen und in kleine Stücke schneiden, Ein wenig Wasser in den Topf geben und die Karotten im Dünsteinsatz bei mittlerer Hitze weich dünsten. Je kleiner die Karotten geschnitten sind, umso flotter geht das, aber bei der Menge an Karotten muss man schon mit mindestens 20 Minuten rechnen.

Die Karotten im Kompaktzerkleinerer mit ein bisschen abgekochtem Wasser und dem Rapsöl fein pürieren. Sofort portionsweise (à 50g bzw. 100g) abfüllen und einfrieren.

 

Unser Lieblingsgemüse: Karotten, gelbe Rüben, Pastinaken, Zucchini (die sind so wässrig, dass man kein zusätzliches Wasser zum Pürieren benötigt), Brokkoli, Karfiol, Steckrübe (nur in Kombination mit einem anderen Gemüse, da Steckrübe per se kaum Geschmack hat, aber den Geschmack einer anderen Gemüsesorte intensiviert), Kürbis, usw.

Mais und Erbsen finde ich für ein Püree nicht so geeignet, da sich deren Haut nicht pürieren lässt.

 

 

SÜSSKARTOFFELBREI

ZUTATEN:

500g Süßkartoffel

abgekochtes Wasser

5 EL Rapsöl

 

REZEPT:

Die Süßkartoffeln schälen, waschen und reichlich Wasser weich kochen.Die Süßkartoffel im Kompaktzerkleinerer mit ein bisschen abgekochtem Wasser und dem Rapsöl fein pürieren. Sofort portionsweise (à 50g) abfüllen und einfrieren.

 

Weitere Kohlenhydrate: Kartoffel

Reis und Nudeln mochte unser Wurm nicht, da man beides nicht wirklich fein pürieren kann.

 

HÜHNERFLEISCHBREI

ZUTATEN:

300g Hühnerbrust ohne Haut und Knochen

abgekochtes Wasser

3 EL Rapsöl

 

REZEPT:

Die Hühnerbrust waschen und in kleine Stücke schneiden. Ein wenig Wasser in den Topf geben und das Fleisch im Dünsteinsatz bei mittlerer Hitze dünsten. Wichtig ist, dass das Fleisch wirklich durch ist. Das Fleisch im Kompaktzerkleinerer pürieren, wenn es schön klein gehexelt ist, das Öl und ein bisschen abgekochtes Wasser nach und nach dazu geben, bis aus dem Fleisch ein richtiger Brei wird. Sofort portionsweise (à 30g) abfüllen und einfrieren.

 

Weitere Fleisch- bzw. Fischsorten: Rindfleisch, Lammfleisch, Schweinslungenbraten, Putenfleisch, Lachs, Dorsch, Branzino, usw.

Generell gilt: rotes Fleisch ist besser als helles Fleisch, da der Eisengehalt höher ist. Und um genau dieses aufnehmen zu können, sollte man in den fertigen Brei einen Esslöffel vitaminreichen Orangensaft (z.B. Hohes C) einrühren.

 

 

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Erdäpfel-Champignon-Suppe

ZUTATEN

250g festkochende Erdäpfel, 
250g Champignons, 
200g Karotten, 
1l Rindsuppe
 
Nachdem ich immer Unmengen an Rindsuppe koche, verwerte ich einen Teil davon gerne für diese Erdäpfel-Champignon-Suppe. Man kann natürlich auch eine Gemüse- oder Hühnerbrühe verwenden. Je nachdem worauf ihr Lust habt.

REZEPT

Kartoffel und Karotten schälen und in kleine Würfel schneiden. Die Champignons putzen und vierteln.

Das Gemüse mit der Suppe aufkochen lassen und 20 Minuten köcheln lassen.

 

 

Eine weitere Variante einer Kartoffelsuppe findest du hier: Altwiener Erdäpfelsuppe

Das Rezept reicht für 4 Würmchen
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Schnelle Kürbissuppe

ZUTATEN

350g Kürbis, 
500ml Rindsuppe

 

 
Unser Würmchen liebt Suppen. Die Kürbissuppe ist in 20 Minuten fertig und in weniger als 5 Minuten gegessen.

REZEPT

Den Kürbis schälen und klein würfelig schneiden, in einen ausreichend großen Topf geben und in der Suppe in ca. 15 Minuten weich kochen. Mit dem Pürierstab cremig pürieren und nach Lust und Laune mit einem Klecks Crème Fraîche servieren.
Reicht für einen Erwachsenen und zwei Würmchen.

 

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Minestrone

 

ZUTATEN

500ml passierte Tomaten, 
500ml Rindsuppe, 
2 Karotten, 
1 Zucchini, 
1 roter Paprika, 
Suppennudeln
 
Diese Suppe ist einfach, nahrhaft und man kann je nach Lust, Laune und Saison sein Lieblingsgemüse dazugeben.

REZEPT

Karotten schälen und klein schneiden. Zucchini und Paprika waschen, den Paprika entkernen und ebenfalls klein schneiden. Suppe mit den passierten Tomaten zum Kochen bringen. Karotten und Zucchini hinzufügen und auf mittlerer Flamme ca. 15 Minuten weich kochen. Am Ende der Kochzeit die Suppennudeln dazugeben. (Die brauchen normalerweise 3-4 Minuten, bis sie weich sind) Diese Suppe kann mit jedem Gemüse, dass euch schmeckt, angereichert werden. der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Reicht für 4 Würmchen.

 

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Gulyásleves

ZUTATEN

500g mageres Rindfleisch zum Kochen, 
250g Karotten, 
250g speckige Kartoffel, 
2 Zwiebel, 
3l Rindsuppe, 
3 TL Paprikapulver, 
Rapsöl
 
Wenn wir Ungarn von Gulyás sprechen, dann handelt es sich um eine klare Suppe - meiner Meinung nach, die beste Suppe überhaupt.

REZEPT

Die Zwiebel schälen und fein hacken. Das Fleisch waschen, trockentupfen und in mundgerechte Würfel schneiden. Die Karotten schälen und in 1cm breite Scheiben schneiden.
In einem ausreichend großen Topf die Zwiebeln in etwas Rapsöl glasig dünsten. Den Topf von der Kochplatte nehmen und das Paprikapulver zu den Zwiebeln geben. Gut umrühren und das Fleisch hinzufügen. Nochmals alles gut vermengen und den Topf wieder auf die Herdplatte stellen. Das Fleisch kurz anbraten und mit der Rindsuppe aufgießen. Die Karotten dazugeben und alles für ca. 2 Stunden köcheln lassen. Die Kartoffel schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. In die Suppe geben und für weitere 30 Minuten köcheln lassen.

Die Suppe mit einer Scheibe Brot servieren.

Tipp: Wer es deftiger mag, der kann noch etwas Csipös Piros Arany in die fertige Suppe rühren. Hierbei handelt es sich um eine scharfe Paprikacreme aus der Tube. Man bekommt sie in jedem ungarischen Supermarkt und in Wien beim Bauernmarkt am Naschmarkt.

Reicht für eine 4- bis 6-köpfige Familie.

 

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